DER ROHSTOFF RIZINUSÖL

DER WUNDERBAUM & SEIN ÖL

Bei Rizinusöl (manchmal auch Ricinusöl geschrieben) handelt es sich um ein rein pflanzliches Öl, welches aus dem Wunderbaum (Ricinus communis) gewonnen wird. Dieser zählt zu den Wolfsmilchgewächsen. Das Öl wird häufig auch Kastoröl, abgeleitet von der englischen Bezeichnung „Castor Oil“, genannt. Das Öl wird durch Pressung der Samen gewonnen. Die Samen enthalten, neben dem Öl und weiteren Stoffen, wie Protein und Rohfaser, auch zwei Giftstoffe, welche vor allem in der Schale der Samen vorhanden sind: das giftige Ricicin sowie hochgiftiges Rizin. Durch Raffination werden die giftigen und weitere unerwünschte Stoffe aus dem Öl entfernt. Raffiniertes Rizinusöl ist, im Gegensatz zu unraffiniertem Rizinusöl, nicht mehr giftig.

WEITERVERARBEITUNG & ANDERE BEZEICHNUNGEN

Abhängig von der verarbeitenden Industrie und Endprodukt wird Rizinusöl meist nicht direkt sondern erst nach weiteren chemischen Verarbeitungen eingesetzt. In dieser Form ist das Öl in Kosmetikprodukten z.B. als RICINUS COMMUNIS ROOT EXTRACT (INCI) und im pharmazeutischen Bereich als Oleum Ricini s. Castoris, Oleum Ricini virginale oder Kastoröl (abgeleitet vom englischen Begriff „Castor Oil“) zu finden.

RIZINUSÖL ALS AUSGANGSSTOFF FÜR BIOKUNSTSTOFFE

Als technischer Rohstoff hat Rizinusöl in den letzten Jahren vor allem für die Kunststoffproduktion an enormer Bedeutung gewonnen. Es ist einer der wichtigsten Ausgangsstoffe für Biokunststoffe. Hierbei hat Rizinus einige Vorteile gegenüber anderen pflanzlichen Ausgangsstoffen wie Zuckerrohr oder Mais, welche einerseits zur Herstellung von Lebens- und Futtermitteln und andererseits zur Herstellung von Biokunststoffen verwendet werden: Rizinus steht nicht mit den Anbauflächen dieser Nutzpflanzen in Konkurrenz, da der Wunderbaum auch in Gebieten wächst, die zu trocken und nährstoffarm für den Anbau der allermeisten Nutzpflanzen sind. Da Rizinus darüber hinaus weder für die Lebensmittel noch für die Futternahrungsindustrie interessant ist, besteht auch hier keine direkte Konkurrenz. Auch Düngung und Bewässerung hat das recht anspruchslose Gewächs nicht nötig. Der Anbau von Rizinus als Rohstoff ist deshalb sowohl unter finanziellen als auch unter ökologischen Aspekten spannend.

RIZINUSÖL IN UNSEREN PRODUKTEN

Auch bei uns in der Farbherstellung spielt Rizinusöl eine wichtige eine Rolle. Das in diesem Bereich eingesetzte Rizinusöl ist dehydratisiert und auch als Synourinöl bzw. Derizolenöl bekannt. In dieser Form ist es auch in vielen unserer Produkte, darunter z.B. unsere Lacken und Lasuren, dem Fußboden Hartharzöl, Pflegeöl sowie der Tripel Polierpaste, enthalten. Das Synourin- / Derizolenöl ist insbesondere für das Eindringvermögen ins Holz zuständig. Es handelt sich um ein lufttrocknendes Öl, welches auch als Katalysator zur Trocknung der anderen Öle dient. Die Ölschicht wird durch das enthaltene Rizunusöl zudem homogener. Wir setzen das Öl ausschließlich als Gemisch mit anderen Ölen ein, da es in seiner Reinform nur sehr langsam trocknet. Aus diesem Grund wurde es früher auch als Schmiermittel verwendet.

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