WACHSMALSTIFTE SELBER MACHEN
Zum Start unserer Rezepte-Reihe haben wir eine super einfache Do it yourself Anleitung für dich - und natürlich für deine Kids! Wir wollen dir heute nämlich erzählen, wie du mit sehr wenigen Zutaten (Wachs und Pigmente) ganz einfach umweltfreundliche Wachsmalstifte selber machen kannst. Das Zubehör, welches du ansonsten dafür benötigst (um die Gießformen zu basteln) hast du sicherlich ohnehin im Haus.
Vorab möchten wir dir außerdem kurz erzählen, warum selbstgemachte Wachsmalstifte einfach um längen besser sind, als die allermeisten, die du irgendwo kaufen kannst. Vor einigen Jahren testete Öko-Test Wachsmalstifte für Kinder - mit katastrophalem Ergebnis. Die getesteten Produkte enthielten Wachse aus erdölhaltigen Parafinen, die großteils mit krebserregenden Mineralölkohlenwasserstoffen und gesättigten Kohlenwasserstoffen verunreinigt waren. Selbst als natürlich deklarierte Wachsmalstifte (mit Bienenwachs), schnitten kaum besser ab: Sie enthielten teils nicht einmal eine Spur echtes Bienenwachs, sondern stattdessen ein synthetisch hergestelltes Äquivalent. Alles in allem also eine absolute Katastrophe - nicht nur in Sachen Deklarationspflicht, sondern ebenso für unsere Umwelt und unsere Kids!
ZUTATEN
WEITERE MATERIALIEN
- Karteikarten oder andere biegsame Pappe/dickes Papier
- ein dicker Stift, z.B. Edding, oder ein dünnes Rohr
- Tesafilm oder anderes Klebeband
- Topf und Glas/Gläser für Wasserbad
FORMEN BASTELN
Rolle die Karteikarte einfach um den Edding, einen anderen dicken Stift oder um ein dünnes Rohr. Dann verklebst du die Karteikarte so, dass du ein kleine Papp-Röhrchen erhältst. Natürlich brauchst du davon so viele, wie du Wachsmalstifte herstellen möchtest.
Wir haben halbierte DIN A 6 Karteikarten (also letztlich DIN A7) verwendet und diese um einen Edding gewickelt. Unsere Wachsmalstifte waren am Ende 7cm lang und 1,3cm im Durchmesser. Die Förmchen stellst du danach aufrecht in eine Schale oder auf einen Teller mit geradem Boden. Alternativ kannst du auch einfach Wachsmalblöcke herstellen. Als Gießformen eignen sich z.B. Eiswürfelformen sehr gut.
DIE WACHSMALSTIFTE
Wir haben folgende Farbpigmente verwendet: himmelblau, lila-violett und türkisgrün. Das Rezept haben wir sowohl mit Bienenwachs als auch mit einer Bienenwachs-Beerenwachs-Mischung getestet (Verhältnis ca. 6:1). Beides funktionierte gut. Die Stifte, denen wir zusätzliches Beerenwachs hinzugegeben haben sind beim malen etwas weicher, da Beerenwachs einen etwas geringeren Schmelzpunkt als Bienenwachs hat (dieser liegt bei Beerenwachs bei 52°C, während er bei Bienenwachs bei 62-65° liegt).
Für die Herstellung rein pflanzlicher Wachsmalstifte würden wir dem schneller schmelzenden Beerenwachs etwas härteres Carnaubawachs (Schmelzpunkt bei ca. 80-87°C) für die Festigkeit hinzugeben.
Viele Rezepte, die wir im Internet gefunden haben, verwenden für das selber machen von Wachsmalstiften Stearin. Nachdem wir es ohne probiert haben, sind wir jedoch der Meinung, dass diese Zutat in diesem Fall absolut unnötig ist.
SO FUNKTIONIERT ES
Die Herstellung ist ganz einfach! Erhitze etwas Wasser für ein Wasserbad in einem Topf. Gib dein Wachs (oder deine Wachsmischung) in ein sauberes Glas. Wenn du verschiedene Farben gleichzeitig herstellen willst, nimmst du am besten mehrere Gläser (für jede Farbe die du herstellen möchtest eins), in welche du jeweils eine kleine Menge Wachs gibst. Stelle das Glas in das Wasserbad.
Wenn das Wachs komplett geschmolzen ist, kannst du die Hitze ausstellen und das Glas aus dem Topf nehmen. Rühre nun das gewünschte Pigment ein (z.B. mit einem sauberen Teelöffel). Lasse das Wachs ggf. kurz ein paar Grad abkühlen, wenn es noch sehr flüssig ist. Rühre die Mischung erneut und gieße das bunte Wachs dann in die vorbereiteten Förmchen.
WELCHE PIGMENTE KANN ICH FÜR DIE WACHSMALSTIFTE VERWENDEN?
Prinzipiell kannst du alle arten von Farbpigmenten für die Herstellung eigener Wachsmalstifte verwenden. Das heißt: sowohl Erd- und Mineralpigmente, künstliche Pigmente, Pflanzenfarben-Pigmente als auch natürliche Farbstoffe sind geeignet. Beachte jedoch, dass das verwendete Bienenwachs leicht gelblich ist, was bei sehr hellen und kalten Pasteltönen sichtbar sein könnte. (Wer experimentierfreudig ist, könnte es hier mal mit hellen Wachsen, wie Sojawachs oder Bienenwachs, probieren.) Bei allen anderen - intensiveren und/oder warmen Farbtönen - stellt die leichte Farbe des Bienenwachses kein Problem dar.