DER ROHSTOFF LEIN

LEIN: EIN BESONDERS UMWELTFREUNDLICHER ROHSTOFF

Weltweit existieren knapp 200 verschiedene Leinarten, welche fast auf der ganzen Welt verbreitet sind. Die verschiedenen Arten sind unter sehr unterschiedlichen klimatischen Bedingungen beheimatet: Sie wachsen sowohl in Sibirien als auch in verschiedenen Ländern Südamerikas, sind ebenso in europäischen Gebirgen zuhause wie in Teilen Chinas. Auch in West- und Ost Afrika sowie Zentralasien sind verschiedene Arten zu finden. Selbst auf die Azoren und nach Neuseeland ist die Pflanze irgendwann gelangt. - Um nur einige Beispiele zu nennen!  

Die beeindruckende Verbreitung der Pflanze lässt schon erahnen, dass Lein kein besonders anspruchsvolles Gewächs ist. Lein hat keine sehr hohen Ansprüche bezüglich der Nährstoffversorgung. Im Garten und auf Feldern wird er als Gründüngung geschätzt, da die Wurzeln der Pflanze auch schwere Böden durchdringen und verbessern. Die verblühten Pflanzen werden abgemäht und in den Boden eingearbeitet. Sie liefern diesem zudem nützlichen Humus. Ab Juni erscheinen die blauen Blüten, welche bei Bienen und anderen Insekten eine beliebte Nahrungsquelle sind. So verbessert die hübsch anzusehende Pflanze nicht nur die Bodenqualität, sondern erhöht auch die Artenvielfalt. In unseren Regionen wird Lein als Gründüngung meist im Frühjahr, manchmal jedoch auch als Sommersaat (spätestens im Juli) gesät.

Die auch als Flachs bekannte Pflanze wächst sehr oft einjährig, es existieren aber auch zweijährige und ausdauernde Sorten. Entsprechend schnell und häufig kann geerntet werden, wenn die Pflanze als Rohstoff für Produkte dienen soll. Werfen wir einen Blick darauf, welche das vor allem sind. 

 

WAS WIRD AUS LEIN HERGESTELLT?

Fasergewinnung (Flachsfaser, Textilherstellung)

Lein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Dies hängt vor allem mit der Verwendung der Faser der Pflanze zur Herstellung von Stoffen (Leinen) zusammen. Die Leinfaser hat zur Textilhestellung zwar längst an Bedeutung verloren, kommt heute dafür aber u.a. bei der Herstellung technischer Fasern und Dämmstoffe zum Einsatz.

Ölpflanze (Leinöl, Lebensmittelindustrie)

Auch als Ölpflanze kann Lein auf eine lange Tradition zurückblicken. Neben Mohn war Leinöl im vorgeschichtlichen Mitteleuropa ein wichtiger Fettlieferant. Bis heute landet das aus den Samen gewonnene Leinöl noch auf dem Teller. Es bietet auch als Nahrungsmittel viele Vorteile, denn der hohe Anteil (unter anderem) an Omega-3-Fettsäuren machen es zu einer sehr gesunden Zutat. Omega-3 ist für Menschen unverzichtbar. In Leinöl ist übrigens wesentlich mehr Omega-3 enthalten als in Fisch! 

Leinsamen (Lebensmittelindustrie)

Auch die Samen finden Verwendung in der Lebensmittelindustrie, darunter Backwaren sowie Müslis. 

Leinöl (Holzschutz, Herstellung von Naturfarben) 

Leinöl zeichnet sich durch seine holzschützende Wirkung aus. Es eignet sich deshalb sehr gut zur Imprägnierung von Holzoberflächen. Dank dieser sowie der oben genannten hervorragenden ökologischen Eigenschaften ist Lein der ideale Rohstoff zur Herstellung von Naturfarben. Auch bei uns zählt er zu den am häufigsten genutzten pflanzlichen Ölen. Alle unsere Lacke sowie Lasuren für den Innen- und Außenbereich basieren auf Leinöl. Auch in anderen Produkten wie Leinölfirnis und Kräuterfirnis, Grundieröl oder Leinölkitt ist der Rohstoff für uns unverzichtbar.

Natürlich ist rohes Leinöl ebenso zur individuellen Herstellung von Künstlerfarben in der Ölmalerei verwendbar.

Allgemein lässt sich sagen, dass die Nutzung von Lein sich über die Jahrhunderte stark verändert hat. Während Lein früher vor allem als Textilfaser sowie als Heilpflanze geschätzt wurde, ist er für uns heute vor allem aufgrund der enthaltenen Samen bzw. des daraus extrahierten Öls von Bedeutung.

ROHES LEINÖL ALS HOLZSCHUTZ VERWENDEN

Reines, abgelagertes Leinöl (rohes Leinöl) eignet sich zur Imprägnierung von Holzoberflächen im Innenbereich, wie z.B. Küchenbretter und Holzspielzeug. Durch die Imprägnierung erhalten die Oberflächen einen satten, leinölfarbenen Farbton. Der Verbrauch von Leinöl zur Imprägnierung liegt bei etwa 1 Liter auf 10m² (genaue Werte sind abhängig vom Holz). 

Verarbeitung: Satt mit einem geeigneten Pinsel auftragen. Das Leinöl sollte nach Möglichkeit vollständig vom Holz aufgesogen werden. Falls nicht, muss das überschüssige Öl unbedingt nach etwa einer halben Stunde mit einem Lappen entfernt werden, da sonst klebrige Stellen verbleiben.

WICHTIGE HINWEISE

  • Leinöl trocknet nicht bei Dunkelheit, daher nur lichtbeeinflusste Oberflächen hiermit imprägnieren (z.B. keine Schrankinnenseiten). Die Trocknungszeit eines reinen Leinöls beträgt mehrere Wochen.
  • Ölgetränkte Lappen einzeln und auseinandergefaltet trocknen lassen oder verbrennen, da Leinöl bei Lichtabschluss (zum Beispiel bei zusammengefalteten Lappen) zur Selbstentzündung durch Oxidation mit Luftsauerstoff neigt. 
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